Mobilität und Nachhaltigkeit: Wie können wir uns klimafreundlich fortbewegen?

Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen und ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Gleichzeitig ist der Verkehrssektor einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung, Lärm und Flächenverbrauch. Um die Klimaziele zu erreichen und die Lebensqualität zu verbessern, müssen wir unsere Mobilität nachhaltiger gestalten. Doch was bedeutet das konkret? Und welche Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land? In diesem Blogbeitrag wollen wir dir einige Antworten geben.

Was ist unter nachhaltiger Mobilität zu verstehen?

Nachhaltige Mobilität bedeutet, dass wir uns so fortbewegen, dass wir die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen erfüllen, ohne die Umwelt zu schädigen oder die Ressourcen zu erschöpfen. Dabei geht es nicht nur um die Wahl des Verkehrsmittels, sondern auch um die Vermeidung, Verlagerung und Verbesserung von Verkehren. Das heißt, wir sollten uns fragen:

  • Brauchen wir überhaupt einen Verkehr? Können wir zum Beispiel durch digitale Kommunikation, Homeoffice oder lokale Versorgung Verkehr vermeiden?
  • Falls wir einen Verkehr brauchen, können wir ihn auf umweltfreundlichere Verkehrsträger verlagern? Können wir zum Beispiel mehr zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen?
  • Wenn wir einen motorisierten Verkehr brauchen, können wir ihn energieeffizienter und emissionsärmer gestalten? Können wir zum Beispiel sparsamere Fahrzeuge nutzen oder auf erneuerbare Energien umsteigen?

Generell sollte jeder einen Zugang zu nachhaltiger Mobilität bekommen. Deshalb sollten attraktive Angebote für jeden Standort und jedes Einkommen geschaffen werden. Die Definition sagt weiterhin aus, dass nachhaltige Mobilität jeder Bevölkerungsschicht und in jeder geografischen Lage ermöglicht werden soll. Eine Ausgrenzung oder gar eine Bedrohung der Existenz von Menschen aufgrund nachhaltiger Mobilität soll ausgeschlossen werden.

Wie sieht die aktuelle Situation aus?

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Die aktuelle Situation ist weit entfernt von einer nachhaltigen Mobilität. Der Verkehrssektor ist in Deutschland für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Davon entfallen rund 96 Prozent auf den Straßenverkehr, vor allem auf Pkw und Lkw. Der öffentliche Nahverkehr verliert zunehmend an Attraktivität, vor allem im ländlichen Raum. Der Luftverkehr ist besonders klimaschädlich und wächst stetig. Die meisten Fahrzeuge werden mit fossilen Kraftstoffen betrieben, die nicht nur CO2, sondern auch andere Schadstoffe wie Stickoxide oder Feinstaub ausstoßen. Diese belasten die Gesundheit der Menschen und die Umwelt.

Die Folgen dieser Entwicklung sind dramatisch. Der Klimawandel stellt eine massive Bedrohung unserer Lebensgrundlagen dar. Die Luftverschmutzung führt zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie vorzeitigen Todesfällen. Der Lärm beeinträchtigt die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen. Der Flächenverbrauch zerstört wertvolle Natur- und Kulturlandschaften. Die Abhängigkeit von fossilen Energien macht uns anfällig für geopolitische Konflikte und Preisschwankungen.

Was sind mögliche Lösungen?

Um eine nachhaltige Mobilität zu erreichen, müssen wir unser Verkehrssystem grundlegend verändern. Dabei gibt es keine einfache Lösung, sondern einen Mix aus verschiedenen Maßnahmen, die je nach Kontext angepasst werden müssen. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Förderung des Umweltverbunds, also der Kombination von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr. Diese Verkehrsträger sind nicht nur klimafreundlicher, sondern auch gesünder, günstiger und platzsparender als der motorisierte Individualverkehr.

Um den Umweltverbund attraktiver zu machen, müssen wir die Infrastruktur und das Angebot verbessern. Das bedeutet zum Beispiel, mehr und sicherere Radwege zu bauen, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen und zu beschleunigen, Carsharing- und Fahrradverleihsysteme zu fördern oder Parkraum zu reduzieren und zu bewirtschaften. Außerdem müssen wir die Menschen motivieren und informieren, zum Beispiel durch Kampagnen, Mobilitätsberatung oder Mobilitätsmanagement.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Elektrifizierung des Verkehrs, also der Umstieg auf batterie- oder brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge. Diese Fahrzeuge sind nicht nur emissionsfrei im Betrieb, sondern auch leiser und effizienter als Verbrennungsfahrzeuge. Allerdings müssen sie mit erneuerbarem Strom oder Wasserstoff versorgt werden, um wirklich nachhaltig zu sein. Außerdem müssen wir die Lade- und Tankinfrastruktur ausbauen und die Kosten senken, um die Akzeptanz und Verbreitung zu erhöhen.

Ein dritter Ansatzpunkt ist die Nutzung von alternativen Kraftstoffen, also von Kraftstoffen, die aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden, wie zum Beispiel Biokraftstoffe oder synthetische Kraftstoffe. Diese Kraftstoffe können in bestehenden Fahrzeugen eingesetzt werden und haben den Vorteil, dass sie die vorhandene Infrastruktur nutzen können. Allerdings müssen sie unter hohen ökologischen und sozialen Standards produziert werden, um negative Auswirkungen auf die Umwelt oder die Nahrungsmittelsicherheit zu vermeiden.

Was sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land?

Die Herausforderungen und Möglichkeiten für eine nachhaltige Mobilität sind je nach Raumtyp unterschiedlich. In den Städten gibt es meist eine höhere Bevölkerungs- und Verkehrsdichte, eine bessere Infrastruktur und ein vielfältigeres Angebot an Verkehrsmitteln. Das bedeutet, dass es in den Städten leichter ist, auf den Umweltverbund umzusteigen oder neue Mobilitätsformen wie Sharing-Mobilität oder autonomes Fahren zu nutzen. Allerdings gibt es in den Städten auch mehr Konflikte um den knappen öffentlichen Raum, mehr Lärm- und Luftbelastung sowie mehr soziale Ungleichheiten.

Im ländlichen Raum gibt es meist eine geringere Bevölkerungs- und Verkehrsdichte, eine schlechtere Infrastruktur und ein eingeschränktes Angebot an Verkehrsmitteln. Das bedeutet, dass es im ländlichen Raum schwieriger ist, auf den Umweltverbund umzusteigen oder neue Mobilitätsformen zu nutzen. Allerdings gibt es im ländlichen Raum auch mehr Freiräume für innovative Lösungen, mehr Natur- und Kulturlandschaften sowie mehr sozialen Zusammenhalt.

Um eine nachhaltige Mobilität sowohl in der Stadt als auch auf dem Land zu erreichen, müssen wir die spezifischen Bedürfnisse, Potenziale und Herausforderungen der verschiedenen Raumtypen berücksichtigen. Dabei müssen wir auch die Wechselwirkungen zwischen Stadt und Land beachten, zum Beispiel durch eine bessere Vernetzung von regionalen Zentren mit ihrem Umland oder durch eine Förderung von dezentralen Arbeits- und Lebensformen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Die Zukunft der Mobilität ist offen und hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel von politischen Entscheidungen, technologischen Entwicklungen oder gesellschaftlichen Trends. Wir können aber einige Szenarien skizzieren, wie eine nachhaltige Mobilität im Jahr 2030 oder 2050 aussehen könnte.

Im Jahr 2030 könnte eine nachhaltige Mobilität in der Stadt zum Beispiel so aussehen:

  • Du wohnst in einem kompakten und grünen Quartier mit kurzen Wegen zu deinem Arbeitsplatz, deiner Schule oder deinen Freizeitaktivitäten.
  • Die meisten Menschen besitzen kein eigenes Auto mehr, sondern nutzen verschiedene Verkehrsmittel je nach Bedarf. Du gehst meistens zu Fuß oder fährst mit dem Fahrrad. Wenn du mal weiter weg musst, nimmst du den öffentlichen Nahverkehr oder ein Carsharing-Fahrzeug. Mithilfe einer App können alle Angebote einfach und unkompliziert gebucht und genutzt werden.

Fazit:

Mobilität und Nachhaltigkeit müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die aktuellen Verkehrsmittel zu optimieren. Der Verkehr der Zukunft wird ein anderer sein. Die Umwelt kann auf diese Weise geschont werden. Aktuell gibt es viele unterschiedliche Lösungsansätze, um Mobilität nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

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