Du hast dir sicher schon mal Gedanken darüber gemacht, was mit deinem Vermögen nach deinem Tod passieren soll. Wer soll erben? Wer soll nichts bekommen? Wie kannst du deine Lieben absichern? Um diese Fragen zu beantworten, kannst du ein Testament schreiben. Ein Testament ist eine schriftliche Erklärung, in der du festlegst, wie dein Nachlass verteilt werden soll. Damit dein Testament gültig ist, musst du einige Form-, Inhalt- und Rechtsvorschriften beachten. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du dein Testament richtig verfasst und welche Fehler du vermeiden solltest. Oft wird auch der Name „letzter Wille“ dafür genutzt.
Die Form des Testaments
Es gibt zwei Arten von Testamenten: das eigenhändige Testament und das öffentliche Testament. Das eigenhändige Testament schreibst du selbst mit der Hand und unterschreibst es mit deinem vollen Namen. Du kannst es auch auf einem Computer oder einer Schreibmaschine tippen, aber dann musst du es zusätzlich von zwei Zeugen unterschreiben lassen. Das eigenhändige Testament kannst du jederzeit ändern oder widerrufen. Du solltest es an einem sicheren Ort aufbewahren oder bei einem Amtsgericht hinterlegen.
Das öffentliche Testament erstellst du bei einem Notar oder einem Amtsgericht. Du erklärst dort mündlich oder schriftlich deinen letzten Willen und der Notar oder der Richter fertigt eine Niederschrift an, die du unterschreibst. Das öffentliche Testament wird amtlich verwahrt und kann nicht so leicht geändert oder widerrufen werden.
Der Inhalt des Testaments
In deinem Testament kannst du verschiedene Anordnungen treffen, die deinen Nachlass betreffen. Die wichtigsten sind:
- Die Erbeinsetzung: Du bestimmst, wer dein Erbe wird und wie viel er von deinem Vermögen erhält. Du kannst einen Alleinerben einsetzen oder mehrere Erben mit unterschiedlichen Erbquoten bestimmen.
- Die Vermächtnisse: Du vermachst einzelne Gegenstände oder Geldbeträge an bestimmte Personen oder Organisationen. Diese werden nicht zu Erben, sondern haben nur einen Anspruch gegenüber den Erben auf Herausgabe des Vermächtnisses.
- Die Auflagen: Du verpflichtest deine Erben oder Vermächtnisnehmer, bestimmte Handlungen vorzunehmen oder zu unterlassen. Zum Beispiel kannst du verlangen, dass sie sich um dein Haustier kümmern oder deine Grabpflege übernehmen.
- Die Testamentsvollstreckung: Du beauftragst eine Person oder eine Institution, die dafür sorgt, dass dein lezter Wille nach deinem Willen umgesetzt wird. Diese Person oder Institution nennt man Testamentsvollstrecker.
- Die Teilungsanordnung: Du legst fest, wie dein Nachlass unter den Erben aufgeteilt werden soll. Damit kannst du Streitigkeiten unter den Erben vermeiden oder verringern.
Die Rechtsfolgen des Testaments
Wenn du ein Testament schreibst, musst du auch die rechtlichen Folgen bedenken, die sich daraus ergeben können. Dazu gehören:
- Die Bindungswirkung: Wenn du in deinem letztem Willen einen Erben eingesetzt hast, bist du an diese Entscheidung gebunden und kannst sie nicht mehr ändern, es sei denn, du widerrufst das Testament oder setzt ein neues auf.
- Die Pflichtteilsansprüche: Wenn du in deinem Testament einen gesetzlichen Erben enterbst oder benachteiligst, hat dieser einen Anspruch auf einen Pflichtteil. Das ist die Hälfte des gesetzlichen Erbteils in Geld. Du kannst den Pflichtteil nur entziehen, wenn du einen schwerwiegenden Grund dafür hast.
- Die Steuerpflicht: Wenn du in deinem letztem Willen jemanden bedenkst, der nicht zu deiner Familie gehört oder nur entfernt mit dir verwandt ist, muss dieser Erbschaftsteuer zahlen. Die Höhe der Steuer hängt vom Verwandtschaftsgrad und vom Wert des Erbes ab. Du kannst die Steuerlast durch Freibeträge oder Schenkungen zu Lebzeiten reduzieren.
Fazit
Ein Testament zu schreiben, ist eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Mit einem Testament kannst du deinen Nachlass nach deinen Wünschen regeln und deine Angehörigen absichern. Damit dein letzter Wille wirksam ist, musst du die richtige Form wählen, den Inhalt klar und eindeutig formulieren und die Rechtsfolgen beachten. Wenn du dir unsicher bist, wie du dein Testament gestalten sollst, kannst du dich von einem Notar oder einem Anwalt beraten lassen. So kannst du sicher sein, dass dein letzter Wille respektiert wird.