Weihnachtsbräuche in Deutschland: 

Weihnachten ist in Deutschland ein wichtiges und beliebtes Fest, das mit vielen Bräuchen und Traditionen verbunden ist. Doch wie feiern die Deutschen in den verschiedenen Regionen Weihnachten? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es? In diesem Blogbeitrag stellen wir dir einige der wichtigsten Weihnachtsbräuche in Deutschland vor.

Der Advent

Die Vorweihnachtszeit beginnt in Deutschland mit dem Advent, der vier Sonntage vor dem Heiligen Abend startet. In dieser Zeit bereiten sich die Menschen auf das Weihnachtsfest vor, indem sie ihre Wohnungen schmücken, Plätzchen backen, Geschenke kaufen oder basteln und Weihnachtsmärkte besuchen. Ein typisches Symbol des Advents ist der Adventskranz, der aus einem Kranz aus Tannenzweigen und vier Kerzen besteht. Jeden Sonntag wird eine Kerze mehr angezündet, bis am vierten Advent alle vier Kerzen brennen. Der Adventskranz wurde im 19. Jahrhundert von einem evangelischen Theologen erfunden, um den Kindern die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Ein weiterer Brauch ist der bekannte und beliebte Adventskalender, der aus 24 Säckchen oder Türchen besteht, die mit Süßigkeiten, Spielzeug oder anderen Kleinigkeiten gefüllt sind. Jeden Tag darf eines der nummerierten Säckchen oder Türchen geöffnet werden, bis am 24. Dezember das letzte erreicht ist. Der Adventskalender hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert, als die Kinder 24 Bilder oder Kerzen bis Weihnachten aufhängten.

Der Nikolaustag

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Der 6. Dezember ist in Deutschland der Nikolaustag, an dem der Heilige Nikolaus, der Schutzpatron der Kinder, gefeiert wird. Der Heilige Nikolaus war ein Bischof aus dem 4. Jahrhundert, der für seine Mildtätigkeit und Wunder bekannt war. Er soll unter anderem drei armen Mädchen Gold geschenkt haben, indem er es durch das Fenster oder den Kamin warf. Der Brauch, dass der Nikolaus den Kindern Geschenke bringt, geht auf das Mittelalter zurück, als die Kinder am Vorabend des Nikolaustages ihre Schuhe oder Stiefel vor die Tür stellten, die der Nikolaus dann mit Nüssen, Äpfeln, Mandarinen oder Süßigkeiten füllte. Heute kommt der Nikolaus oft persönlich zu den Kindern, um ihnen aus seinem goldenen Buch vorzulesen, was sie Gutes oder Schlechtes getan haben, und ihnen entsprechend zu belohnen oder zu ermahnen. Manchmal wird er von seinem Gehilfen Knecht Ruprecht begleitet, der die unartigen Kinder mit einer Rute bestraft.

Der Heilige Abend

Der 24. Dezember ist in Deutschland der Heilige Abend, an dem die eigentliche Weihnachtsfeier stattfindet. An diesem Tag wird der Weihnachtsbaum, der meist eine Tanne oder Fichte ist, mit Kerzen, Kugeln, Sternen und anderen Schmuckstücken geschmückt. Der Weihnachtsbaum ist ein Symbol des Lebens und des Lichts, das in der dunklen Jahreszeit Hoffnung bringt. Der Brauch, einen Baum zu Weihnachten aufzustellen, geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als die Protestanten den katholischen Kult der Heiligen ablehnten und stattdessen einen Baum als Sinnbild für Christus wählten. Heute ist der Weihnachtsbaum in vielen Ländern der Welt verbreitet. Unter dem Weihnachtsbaum werden die Geschenke gelegt, die von dem Christkind oder dem Weihnachtsmann gebracht werden. Das Christkind ist eine kindliche Gestalt mit blonden Locken und Flügeln, die die Geschenke heimlich verteilt. Das Christkind wurde im 16. Jahrhundert von Martin Luther eingeführt, um die katholische Verehrung des Heiligen Nikolaus zu ersetzen. Der Weihnachtsmann ist eine bärtige Gestalt mit rotem Mantel und Mütze, die die Geschenke persönlich überreicht. Der Weihnachtsmann wurde im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Dichter Clement Clarke Moore erfunden, der sich von dem niederländischen Sinterklaas inspirieren ließ. Die Bescherung, also die Übergabe der Geschenke, findet meist nach dem Abendessen oder nach dem Kirchgang statt. Dabei werden oft Weihnachtslieder gesungen oder Weihnachtsgeschichten gelesen.

Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag

Der 25. und 26. Dezember sind in Deutschland gesetzliche Feiertage, an denen die Geburt Jesu Christi gefeiert wird. An diesen Tagen besuchen viele Menschen die Kirche, um an einem Gottesdienst teilzunehmen. In vielen Kirchen gibt es eine Krippe, die die Geburtsszene mit Maria, Josef, dem Jesuskind, den Hirten und den Heiligen Drei Königen darstellt. Die Krippe ist ein Symbol des Glaubens und der Freude, das die Menschwerdung Gottes zeigt. Die Krippe wurde im 13. Jahrhundert von dem Heiligen Franz von Assisi erfunden, um den Menschen die Weihnachtsgeschichte anschaulich zu machen. Heute gibt es viele verschiedene Arten von Krippen, die aus Holz, Ton, Papier oder anderen Materialien gefertigt sind. An den Weihnachtsfeiertagen treffen sich viele Familien und Freunde, um gemeinsam zu essen, zu spielen oder zu spazieren. Typische Weihnachtsgerichte sind zum Beispiel Gans, Ente, Karpfen, Würstchen mit Kartoffelsalat oder Raclette. Typische Weihnachtsgebäcke sind zum Beispiel Lebkuchen, Stollen, Plätzchen oder Christstollen. Traditionelle Weihnachtsspiele sind zum Beispiel Wichteln, Schrottwichteln oder Weihnachtsrätsel.

Fazit

Weihnachten ist in Deutschland ein Fest voller Bräuche und Traditionen, die von Region zu Region variieren können. Einige Bräuche haben einen christlichen Ursprung, andere einen weltlichen oder vorchristlichen. Manche Bräuche sind sehr alt, andere relativ neu. Einige Bräuche sind sehr verbreitet, andere eher selten. Doch alle Bräuche haben eines gemeinsam: Sie sollen die Menschen in der dunklen Jahreszeit erfreuen, besinnen und verbinden.

Weihnachtsbräuche

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