Wissenswertes über Retouren und Retourenhandel

Retouren sind für viele Online-Händler ein Ärgernis, das hohe Kosten verursacht und die Kundenzufriedenheit beeinträchtigt. Doch was, wenn Du aus den zurückgesendeten Waren noch einen Gewinn erzielen kannst? In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was Retouren und Retourenhandel sind, wie sie funktionieren und wie Du ein erfolgreicher Retourenprofi werden kannst.

Was sind Retouren und Retourenhandel?

Retouren sind Produkte, die von Kunden an den Verkäufer zurückgeschickt werden, weil sie nicht zufrieden sind, die Ware defekt ist oder sie einfach ihre Meinung geändert haben. Der Retourenhandel ist ein Geschäftsbereich, der sich mit dem Ankauf, der Prüfung, der Aufbereitung und dem Weiterverkauf von Retouren beschäftigt. Retourenprofis sind Händler, die sich auf den Retourenhandel spezialisiert haben und aus den zurückgesendeten Waren Gewinn erzielen.

Der Retourenhandel ist vor allem durch den Online-Handel stark gewachsen, da die Kunden dort oft ein Widerrufsrecht haben und die Ware ohne Angabe von Gründen zurückschicken können. Laut einer Studie des EHI Retail Institute wurden im Jahr 2020 in Deutschland rund 280 Millionen Pakete retourniert, was einem Anteil von 16 Prozent aller Online-Bestellungen entspricht. Die Retourenquote variiert je nach Branche, Produktart und Zielgruppe. So haben beispielsweise Modeartikel, Elektronikgeräte oder Schuhe eine höhere Retourenquote als Lebensmittel, Bücher oder Kosmetik.

Wie funktioniert der Retourenhandel?

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Die Rücksendungen stellen für die Online-Händler eine große Herausforderung dar, da sie hohe Kosten verursachen und die Kundenzufriedenheit beeinflussen. Die Händler müssen die Retouren annehmen, prüfen, sortieren, lagern und entscheiden, was mit ihnen geschehen soll. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Ware kann wieder als Neuware verkauft werden, wenn sie unbenutzt und originalverpackt ist.
  • Die Ware kann als B-Ware verkauft werden, wenn sie gebraucht oder beschädigt ist, aber noch funktionsfähig ist. B-Ware wird oft zu einem reduzierten Preis angeboten, um die Kunden anzulocken.
  • Die Ware kann an andere Händler oder Großhändler weiterverkauft werden, die sich auf den Retourenhandel spezialisiert haben. Diese Händler kaufen oft ganze Paletten oder Container von Retouren auf und verkaufen sie dann entweder an Endkunden oder an andere Händler weiter. Dabei können sie die Ware entweder im Originalzustand belassen oder sie prüfen, reparieren oder aufbereiten.
  • Die Ware kann gespendet oder recycelt werden, wenn sie nicht mehr verkäuflich ist oder einen zu geringen Wert hat. Dies kann eine Möglichkeit sein, um soziale oder ökologische Verantwortung zu zeigen und die Umwelt zu schonen.
  • Die Ware kann vernichtet werden, wenn sie nicht mehr verwertbar ist oder eine Gefahr darstellt. Dies ist jedoch die letzte Option, da sie sowohl finanziell als auch ökologisch nachteilig ist.

Der Retourenhandel bietet sowohl Chancen als auch Risiken für die Händler. Die Chancen bestehen darin, dass die Händler aus den Retouren noch einen Gewinn erzielen können, indem sie sie günstig einkaufen und teurer weiterverkaufen. Außerdem können sie sich einen Kundenstamm aufbauen, der gezielt nach Schnäppchen sucht oder nachhaltig einkaufen möchte. Die Risiken bestehen darin, dass die Händler hohe Investitionen tätigen müssen, um die Retouren zu kaufen, zu lagern und zu verarbeiten. Zudem müssen sie sich an rechtliche Vorgaben halten, wie zum Beispiel die Gewährleistungspflicht oder das Produkthaftungsgesetz. Des Weiteren müssen sie mit einem hohen Konkurrenzdruck rechnen, da der Markt für Retouren sehr umkämpft ist.

Wie werden Sie ein erfolgreicher Retourenprofi?

Um ein erfolgreicher Retourenprofi zu werden, sind einige Faktoren wichtig:

  • Kapital: Um Retouren im Großhandel zu kaufen, muss man oft Vorkasse leisten und große Mengen abnehmen. Daher braucht man ein ausreichendes Startkapital und eine gute Liquidität.
  • Produktkenntnis: Um Retouren richtig einzuschätzen und zu bewerten, muss man sich mit den Produkten auskennen und wissen, wie man sie prüft, repariert oder aufbereitet. Außerdem muss man wissen, welche Produkte gefragt sind und welche nicht.
  • Logistik: Um Retouren zu lagern und zu transportieren, muss man über ausreichend Platz und geeignete Fahrzeuge verfügen. Außerdem muss man über qualifiziertes Personal verfügen, das die Retouren bearbeiten kann.
  • Vertriebswege: Um Retouren zu verkaufen, muss man über geeignete Kanäle verfügen, die die Zielgruppe erreichen. Dies können zum Beispiel Online-Shops, Marktplätze, Ladengeschäfte oder Exporte sein.

Der Retourenhandel ist ein spannender und lukrativer Geschäftsbereich, der jedoch auch viel Know-how, Erfahrung und Engagement erfordert. Retourenprofis sind Händler, die diese Herausforderung annehmen und aus den zurückgesendeten Waren das Beste machen.

Fazit:

Ich hoffe, Du konntest einen kleinen Einblick in den Retourenhandel bekommen. Der Markt ist generell hart umkämpft, sodass es eher schwierig ist, sich dort zu beweisen. Zudem ist besonders viel Kapital nötig. Im schlimmsten Fall kann dies schnell verloren gehen. Als Kunde kannst Du mit Retourware durchaus ein Schnäppchen machen. Viele Produkte sind hochwertig und können in der Regel noch lange genutzt werden.

Retouren

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